Glanz in der Werkstatt...

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Eine Schellackpolitur entsteht...

...dank einer alt bewährten Handwerkstechnik:

 

Schellackpolitur.

 

Schellack ist das Produkt einer ganz bestimmten Schildlaus, welche sich von den Trieben verschiedener Pflanzen ernährt. Nach und nach wird der Pflanzensaft im Körper der Schildlaus zu einem Harz umgewandelt und tritt schließlich wieder an das Tageslicht hervor.

Dieser Vorgang setzt sich solange fort, bis die Schildlaus von ihren Ausscheidungen komplett eingehüllt ist und schließlich abstirbt.

 


So entstehen Schichten über Schichten von Harzklumpen auf den Pflanzenzweigen, bis auch diese letztendlich absterben und einen für das Handwerk wertvollen, nachwachsenden Rohstoff bilden, den sogenannten Stocklack.

 

Nachdem das Harz von den Zweigen getrennt und gereinigt wird, entsteht ein Lack, welcher biologisch abbaubar und sogar in der Lebensmittelherstellung als Überzug für zum Beispiel Schokolinsen genutzt werden kann.

 

Auch die Tischler der vorigen Jahrhunderte wussten dieses Harz zu schätzen und stellten ihre eigenen Lacke damit her, indem sie es in Alkohol lösten und zunächst als Streichlack benutzten.

Die Methode, wie ich sie bei meinem aktuellen Werkstück anwende, hat sich etwa ab dem

19. Jahrhundert entwickelt.

Hierbei wird der gelöste Schellack mit einem Baumwollballen Schicht für Schicht auf die Holzfläche aufpoliert, bis schließlich dieser einmalige Glanz entsteht, welcher der Holzmaserung eine wunderschöne Tiefe verleiht.

 

Ich persönlich schätze den Schellack immer mehr und verarbeite diesen auch sehr gerne bei neuen Werkstücken. Hierzu ein paar Fotos: