Jahrgangsbester Tischlermeister

So., 04.11.2012

Ministerpräsidentin Kraft lobt Duale Ausbildung Über 1400 frisch gebackene Meister feiern in Münster

Die 16 besten Meisterinnen und Meister wurden gestern zusätzlich ausgezeichnet. Die Festrede hielt Ministerpräsidentin Hannelore Kraft. Foto: Jürgen Peperhowe
Die 16 besten Meisterinnen und Meister wurden gestern zusätzlich ausgezeichnet. Die Festrede hielt Ministerpräsidentin Hannelore Kraft. Foto: Jürgen Peperhowe

Münster - 

Es hatte ein bisschen was von der Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele: Rund 1400 frisch gebackene Meister des Handwerks liefen mit roten Schals und stolzer Miene in einer Parade durch die Halle Münsterland in Münster, vorneweg junge Damen, die auf Schildern 40 verschiedene Gewerke präsentierten, von der Augenoptik bis zur Zweiradmechanik. 3400 Besucher erlebten gestern eine 130-minütige und dennoch kurzweilige Meisterfeier mit NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft als Festrednerin.

Von Peter Sauer

„Das Handwerk braucht so motivierte und hoch qualifizierte Menschen wie Sie“, richtete Kraft ihr Lob an die frischgebackenen Handwerksmeister, „da Sie Maßstäbe in puncto Verlässlichkeit und Qualität setzen. Sie sind Spezialisten und der Meisterbrief ist ein Gütesiegel.“ So bleibe die Wirtschaft weiterhin stark. Kraft muss es wissen, denn am Rande der Veranstaltung kam heraus, dass sie mit einem Elektroinstallationsmeister verheiratet ist. Gerade vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels seien qualifizierte Handwerker sehr gefragt, betonte die Ministerpräsidentin und nannte als Beispiel alle energetischen Arbeiten, um Häuser zu dämmen und den CO²-Ausstoß bei Heizungen um 50 Prozent zu reduzieren.


Der Handwerkskammer versicherte Kraft, dass das Land NRW die duale Ausbildung weiter erhalten und „dieses Erfolgsmodell“ noch ausbauen werde. Durch die Meistergründungsprämie habe NRW seit 1995 rund 15 000 Gründungen und Übernahmen im Handwerk gefördert. Hans Rath, Präsident der Handwerkskammer (HWK) Münster, appellierte an die Nachwuchskräfte, sich mit dem Meistertitel eine eigene Existenz aufzubauen und Verantwortung in Wirtschaft und Gesellschaft zu übernehmen, etwa durch die Schaffung von Arbeits- und Ausbildungsplätzen und die Schulung der Mitarbeiter.


Hermann Eiling, Geschäftsführer der HWK Münster, machte deutlich, dass die Kammer den Handwerkern in allen Bereichen mit Rat und Tat zur Seite steht. Wie frisch und engagiert der Nachwuchs ist, demonstrierte Miss Handwerk 2012, Nina Franke aus Hattingen: „Ich vermittele vielen jungen Menschen, dass das Handwerk die beste Chance ist, um beruflich Fuß zu fassen.“ Dafür ziert die attraktive Dachdeckergesellin auch einen aufreizenden Fotokalender des Handwerks, der laut Meisterfeier-Moderator Manfred Erdenberger dem legendären Pirelli-Kalender in nichts nachsteht. Für atemberaubende Sprungakrobatik und eine mitreißende Tanzperformance sorgten die „Flying Acrobats“ und die „Light Dancers“. Zur HWK Münster gehören 27 500 Betriebe, die mit 180 000 Beschäftigten und 16 300 Lehrlingen 20,5 Milliarden €  erwirtschaften.


Die besten Prüfungen legten ab: Maler- und Lackierermeister Stephan Di Pierro aus Münster; Schriftsetzermeisterin Miriam Drestomark aus Telgte; Zweiradmechanikermeister Thomas Hammer aus Naundorf; Fleischermeister Lennart Hermstein, Verl; Kraftfahrzeugtechnikermeister Johannes Hölscher aus Billerbeck; Installateur- und Heizungsbaumeister Michael Janssen aus Uedem; Zahntechnikermeister Axel Kahle aus Bohmte; Friseurmeisterin Verena Lehmkuhl aus Rhede; Kälteanlagenbauermeister Maik Overfeld, Mettingen; Metallbaumeister Nico Peter-Pollmann aus Münster; Gold- und Silberschmiedemeisterin Elisa Roosen-Runge, Bremen; Elektronikermeister Klaus Schämann, Münster; Maurer- und Betonbaumeister Stephan Schulenborg, Ahaus; Tischlermeister Dennis Sielenkemper, Lünen, und Zimmerermeister Philip van Delen aus Bocholt.


Quelle: WN, Peter Sauer